News Archivia 12

Offene Archive fordern Urheberrechtsreform und freie Zugaenge

Die Konferenz ARCHIVIA beleuchtete im Rahmen der Ars Electronica Probleme der Archivierung und Veröffentlichung von Medien- und Rundfunkinhalten im Internet. Die Veranstalter vom Verband Freier Radios Österreich (VFRÖ) und Radio FRO ziehen eine zufriedene Bilanz: Das Thema freier Zugang zu Wissen im Netz und damit verbundene urheberrechtliche Probleme konnten endlich auch aus Perspektive von Internetarchiven wie dem Sendungsarchiv der Freien Radios (CBA) oder der Österreichischen Mediathek ausführlich dargestellt werden. In Form einer Konferenzerklärung wurden Lösungsmodelle vorgeschlagen.

 

Kritik von ExpertInnen
Der Frankfurter Kulturanthropologe Manfred Faßler, die britische Ökonomin Ruth Towse und der Berliner Rechtswissenschafter Till Kreutzer kritisierten in ihren Vorträgen Ineffizienzen im momentanen Urheberrechtsystem. Hervorgehoben wurden Gesetzes- und EU-Richtlinienänderungen zur Schutzfristverlängerung und zu den verwaisten Werken. Kreutzer stellte neben der Verkürzung der Schutzfrist mit dem in Skandinavien bereits praktizierten und funktionierenden Extended Collective Licensing Modell und einem obligatorischen Europäischen Schrankensystem – also einer gesetzlichen Lizenz etwa für Kulturinstitutionen und öffentlich geförderte Rundfunkinhalte – zwei praktikable Lösungsmodelle vor.

 

Unzufriedenheit bei ArchivbetreiberInnen
In einer Podiumsdiskussion kritisierte Peter Ploteny von der Österreichischen Mediathek, dass viele digitale Inhalte der öffentlich-rechtlichen Mediensammlung aufgrund der Rechtslage weiterhin noch nicht online, sondern nur „eingesperrt“ vor Ort benützt werden können. Robert Suchar vom Verband der Freien Radios Österreich befand die momentane Lösung der um die Musikbeiträge beschnittenen Sendungsbeiträge auf dem Internetarchiv der Freien Radios (cba.fro.at) als nicht zufriedenstellend. Er hofft, dass Gesetzgeber, Verwertungsgesellschaften und Musikindustrie bald zu Lösungen für eine zeitgemäße Verwertungslösung bereit sind. Die grüne EU-Parlamentarierin Eva Lichtenberger berichtete, wie die Schutzfristverlängerung und die Richtlinie zu den verwaisten Werken nach massivem Lobbying der Musikindustrie unter fadenscheinigen Argumenten im EU-Parlament durchgedrückt wurden. Das wieder rückgängig zu machen wäre schwierig, müsse aber, ebenso wie die Durchsetzung einer Europäischen Verwertungslösung, passieren.

 

Konferenzerklärung
Am zweiten Tag der Konferenz wurden Best-Practice Modelle von Medien- und Rundfunkarchiven vorgestellt, sowie in mehreren Workshops der Status Quo und die Zukunft von „Open Archives“ betrachtet. Eine abschließende Konferenzerklärung, die neben den Veranstaltern auch von der österr. Mediathek und VertreterInnen Freier Radios aus Deutschland formuliert wurde, soll in weiterer Folge auf österreichischer und europäischer Ebene zu einem Positionspapier ausgearbeitet werden:

 

„Offene nichtkommerzielle digitale Rundfunk- und Medienarchive können einen wesentlichen Beitrag zur Meinungs-, Informations- und Wissensfreiheit leisten. Der freie und zeitgemäße Zugang zum kulturellen Erbe der teilweise öffentlich geförderten Inhalte muss nachhaltig ermöglicht werden. Um dafür den Aufwand für die Rechteverwaltung möglichst gering zu halten und Rechtssicherheit zu schaffen, fordern die offenen Archive, Lösungsmodelle umzusetzen: kurzfristig durch kollektive Lizenzvergütungsverträge, mittelfristig durch eine gesetzliche Schrankenregelung. Zusätzlich wird eine massive Verkürzung der Schutzfristdauer und eine Lockerung der Regelungen für verwaiste Werke gefordert. Der gesellschaftliche Wert der offenen nichtkommerziellen Medien- und Rundfunkarchive muss sich in angemessenen öffentlich geförderten Finanzierungsmodellen widerspiegeln. Von den Verwertungsgesellschaften erwarten sich die offenen Archive Verhandlungsbereitschaft, mehr Transparenz und Verteilungsgerechtigkeit.

About

Über die Archivia

Eine Konferenz veranstaltet vom Verband Freier Radios Österreich (VFRÖ) und Radio FRO im Rahmen des ARS Electronica Festival 2012 (The Big Picture) am 31. August und 1. September 2012 im Linzer Wissensturm.

 

Archive sind genau so wie andere Bereiche unserer Kommunikationsstruktur massiv von den Auswirkungen der Digitalisierung betroffen. Die Konferenz ARCHIVIA beleuchtet das Thema digitale Archive und diskutiert die Frage nach ihrer gesellschaftlichen Funktion. Lange Zeit waren Archive nur einer eingeschränkten Öffentlichkeit zugänglich. Das Internet bietet jetzt die Möglichkeit, sie einem weltweiten Publikum zu öffnen. Das wirft viele neue Fragen vor allem im Kontext des Urheberrechts auf.

 

Ob diese weltweit zugänglichen Archive nun eine Verwertungskette beeinträchtigen oder nicht ist von den bereitgestellten Inhalten abhängig, ein weltweit öffentliches Filmarchiv kann die Verwertung von Filmen beeinträchtigen, ebenso in der Musik oder Literatur (E-Books). Andere Archive wie beispielsweise Rundfunkarchive können öffentlich bereitgestellt werden ohne, dass die Verwertung der verwendeten Materialien (der Inputs) gestört würde. Läuft beispielsweise Musik im Hintergrund eines Gesprächs, so wird sich vermutlich niemand die Radiosendung im Online-Archiv anhören anstatt die CD oder den MP3-File zu kaufen.

 

Vor allem im Bereich der freien und nichtkommerziellen Rundfunkstationen und des öffentlich-rechtlichen Rundfunks stellt sich die Frage nach der Sinnhaftigkeit urheberrechtlicher Zugangsbarrieren. In beiden Fällen werden in Europa öffentliche Mittel eingesetzt um die Sendungen produzieren zu können, da sie für gesellschaftlich relevant erachtet werden. Auf Grund urheberrechtlicher Einschränkungen, die sich auf die Bereitstellung von Inhalten im Internet beziehen, ist es jedoch nur sehr eingeschränkt und zum Teil faktisch nicht möglich, Sendearchive öffentlich zu machen. Obwohl öffentliche Gelder eingesetzt werden und die Inhalte für die lineare Ausstrahlung der Sendungen auch abgegolten werden, scheint eine dauerhafte Zurverfügungstellung nicht möglich. Dabei wird das private Interesse der Rechteinhaber (obwohl die Verwertungsmöglichkeiten nicht eingeschränkt werden) über das öffentliche Informationsinteresse, das sich auch im öffentlich-rechtlichen Auftragund in der öffentlichen Finanzierung nichtkommerzieller freier Radios zeigt, gestellt.

 

Bei der ARCHIVIA werden Probleme der Archivierung und der öffentlichen Zurverfügungstellung von Inhalten im Internet beleuchtet. In Workshops werden Lösungsansätze besprochen. Drei Keynote Speeches beleuchten das Problem aus medienwissenschaftlicher, ökonomischer und juristischer Perspektive.

 

Die Konferenz ARCHIVIA 12 versammelt Meinungen und Positionen von BetreiberInnen österreichischer und internationaler Archiv- und Netzprojekte, öffentlich-rechtlicher und freier nichtkommerzieller Rundfunkstationen sowie AkteurInnen aus unterschiedlichsten Feldern von Kunst, Medien und wissenschaftlichen Disziplinen sowie der Politik. Das Ziel der Konferenz ist die Bündelung gemeinsamer Interessen, die Verortung im wissenschaftlichen und politischen Diskurs sowie die Bildung von Allianzen auf dem breiten Feld der digitalen Archive. ARCHIVIA 12 soll den Ausgangspunkt bilden für eine vernetzte politische Arbeit im Sinne der Schaffung jener politischer Rahmenbedingungen, die einer angemessenen zeitgemäßen Nutzung und Verwertung des digitalen kulturellen Erbes Rechnung tragen.

Programm

31.August 2012

11.30 – 18.00, Wissensturm Linz

 

Der erste Konferenztag besteht aus vier Programmpunkten: Zu Beginn stehen drei Keynotes renommierter internationaler ExpertInnen, die aus rechtlicher, ökonomischer und medienwissenschaftlicher Sicht Einblicke zum Thema liefern und Lösungsmodelle aufzeigen. Danach werden in einer Podiumsdiskussion politische Lösungsansätze für eine befriedigende Verwertungslösung für offene nichtkommerzielle Medienarchive diskutiert und den Fragen nachgegangen, wie sich ein öffentlicher Auftrag für die digitale Archivierung des kulturellen Erbes definieren könnte.
Moderation: Ina Zwerger (ORF).

 

11:30 – 12:30     Get Together / Brunch
12:30 – 12:45     Begrüßung
12:45 – 13:30     Keynote Manfred Faßler
13:30 – 14:15     Keynote Ruth Towse
14:15 – 14:30     Pause
14:30 – 15:15     Keynote Till Kreutzer
15:15 – 15:45     Pause
15:45 – 17:30     Panel-Diskussion
17:30 – 18:00     Schlussreflexion / Ausblick Tag 2

 

 

1. September 2012
10.00 – 17.30, Wissensturm Linz

 

Der zweite Tag der ARCHIVIA 12 dient der Vernetzung der verschiedenen geladenen Archiv-, Medien-, Netzpolitik- und Kulturprojekte. Österreichische und internationale Archivprojekte und Rundfunkveranstalter stellen zur Erhebung des status quo ihre aktuellen ‘Best’-Practice-Modelle vor und es sollen mit dem Hintergrund der Ergebnisse des Vortages Lösungsansätze für die rechtlichen, ökonomischen und auch (verwaltungs)technischen Herausforderungen und Hürden zur Digitalisierung und Online-Verwertung von Rundfunksendungen entwickelt werden, sowie eine Ortung der digitalen Archive in den aktuellen Diskursen zur Informations- und Wissensgesellschaft stattfinden.
Moderation: Robert Suchar und Thomas Kreiseder.

 

10.00 – 10.15     Begrüssung / Ablauf
10.15 – 10.45     Reflexion Diskussion zum Vortag
10.45 – 12.30     Best Practice Präsentationen (1)
12.30 – 13.30     Lunch
13.30 – 15.30     Workshops Offene Archive fordern! (2) / Future Archives (3)
15.30 – 16.30     Präsentationen – anschl. Pause
16.30 – 17.30     Diskussionen / Conclusio

Keynotes


Manfred Fassler

Manfred Faßlers Beitrag “Archivieren ist nicht gleich Wissen. Oder: Wissen ist kein Geschenk eines Automaten” behandelt den Wandel der Wissenskulturen und -infrastrukturen im Zuge der digitalen Revolution(en), die Veränderungen der Kooperations- und Weitergaberegeln für Wissen im Zuge des digitalen Shifts und die Rolle der digitalen Archive im Wandel der Wissensinfrastrukturen.

fassler

Zum Nachhören, Nachsehen, Nachlesen:
 

 
Mitschnitt Keynote Speech …
Text: „Archivieren ist nicht gleich Wissen. Oder: Wissen ist kein Geschenk eines Automaten“
Manfred Faßler ist Mediensoziologe und Kulturanthropologe, Professor am Institut für Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie an der Goethe Universität Frankfurt.

 

Ruth Towse
Ruth Towses Beitrag „Economics of copyright and archiving“ konzentriert sich auf mögliche Ineffizienzen und wohlfahrtsökonomische Probleme die durch das Urheberrecht ausgelöst werden.

ruth
 
Zum Nachhören, Nachsehen, Nachlesen:


Mitschnitt der Keynote Speech …
Text: „Economics of copyright and archiving“


Ruth Towse ist Professorin für „Economics of Creative Industries“ an der Universität von Bournemouth und emeretierte Professorin an der Erasmus Universität Rotterdam. Ihr Hauptforschungsbereich liegt in der Kulturökonomie mit speziellem Bezug zur Ökonomie der Arbeitsmärkte im Kunstbetrieb und zu Urheberrecht in den Cultural Industries. Sie hat in Wissenschaftsjournalen in diesen Bereichen veröffentlicht und war Autorin mehrerer Bücher, als sie auch einige größere Sammlungen editierte. Ihr letztes Buch ist ein „Textbook of Cultural Economics“, das 2010 in der Cambridge University Press erschienen ist. Ruth Towse war Mitherausgeberin im „Journal of Cultural Economics“ von 1993-2002 und ist dort jetzt in der Redaktion tätig. Sie war Präsidentin der „Association for Cultural Economics International“ (2006–8) und Präsidentin der „Society for Economic Research on Copyright Issues“ (2004-2006). Sie ist auch Redakteurin der „Review Economic Research on Copyright Issues“. Seit 2008 ist sie Mitglied des Copyright Expert Panel, die das UK government Strategic Advisory Board on Intellectual Property Policy (SABIP) berät.

 

Till Kreutzer
Till Kreutzer spricht in seinem Vortrag „Zugang zum kulturellen Erbe – Konfliktfeld Urheberrecht und offene Archive“ über Möglichkeiten der Balance zwischen urheberrechtlichen Schutzansprüchen und dem Recht auf freie Meinungsäußerung im Netz – insbesondere im Kontext der Archivierung und Zugänglichmachung von Rundfunksendungen der Freien Community Radios und der Öffentlich Rechtlichen.
 
Zum Nachhören, Nachlesen, Nachsehen:
 

Mitschnitt der Keynote Speech …

Till Kreutzer ist Rechtsanwalt und Partner von i.e., dem Büro für informationsrechtliche Expertise in Hamburg und Berlin. Als Rechtsanwalt berät er unter anderem Medienunternehmen aller Art und zudem schwerpunktmäßig öffentliche Institutionen (Hochschulen, Archive, Forschungs-gesellschaften, Bibliotheken, etc.) in urheber-, persönlichkeits- und datenschutzrechtlichen sowie IT-Rechtsfragen, erstellt Expertisen, Gutachten und „Transfer- und Schulungsmaterial“ (Leitfäden, Schulungsunterlagen, Broschüren oder ähnliches). Er wurde 2010 zum „ad personam“ Mitglied der Deutschen UNESCO-Kommission gewählt. Till Kreutzer lehrt an verschiedenen Institutionen Urheber-, Marken-, Datenschutz- und Persönlichkeitsrecht (u. a. an der Akademie für Publizistik, der FU Berlin, der Humboldt Universität Berlin und der Evangelischen Journalistenschule).

Panel Diskussion

Hier werden politische Ansätze einer zufriedenstellenden Verwertungslösung für offene nicht-kommerzielle Medienarchive diskutiert. Dabei wird auch der Frage nachgegangen, wie ein öffentlicher Auftrag für die digitale Archivierung des kulturellen Erbes formuliert sein könnte.

TeilnehmerInnen:

Eva Lichtenberger, MEP (Die Grünen Österreich)
Erich König, Österreichische Rundfunk und Telekom Regulierungs GmbH (RTR)
Peter Ploteny, Österreichische Mediathek
Friederike Maier, Community Media Forum Europe (CMFE), Bund Freier Radios Deutschland (BFR)
Robert Suchar, Geschäftsführer des Verbands Freier Radios Österreich (VFRÖ)

Moderation: Ina Zwerger (ORF)

Diese Panel-Diskussion mit VertreterInnen aus der Politik und von digitalen Archivprojekten fand am Freitag, 31. August 2012 von 15:45 – 17:30 Uhr im Wissensturm Linz statt. Hier geht es zum Mitschnitt der Diskussion im CBA …

Workshops

Best Practices Präsentationen

Präsentationen von Archivprojekten: Freie und öffentlich-rechtliche Rundfunk- und Medienarchive stellen ihre Projekte vor. Welche Modelle funktionieren? Wo stoßen sie an ihre Grenzen? Was muss sich ändern?

Präsentationen:

CBA (Cultural Broadcasting Archive)

Das Cultural Broadcasting Archive CBA ist als Audiodatenbank vorwiegend österreichischer freier Radios eine zentrales Distributionswerkzeug zivilgesellschaftlicher Medienproduktion. Die offen zugängliche Austausch- und Kommunikationsplattform unterstützt die wechselseitige Übernahme von Radiosendungen sowie die Publikation von und Bezugnahme auf Inhalte außerhalb der jeweiligen Reichweite der lokalen Sender.

Zur CBA-Präsentation …

freie-radios.net

Audioportal freier Radios. Über 25.000 Beiträge aus der Welt der community radios, der radios communitarias oder eben der Freien Radios liegen hier zum Hören bereit, Beiträge von Radios, die weder staatstragend noch profitabel sein wollen, die eher außerhalb des Mainstream stehen und bei denen es ganz andere Kultur und Politik gibt. Zugangsoffen und basisdemokratisch.

Österreichische Mediathek

Die Österreichische Mediathek (OeM) ist eine Außenstelle des Technischen Museums Wien. Das audiovisuelles Archiv enthält eine Million Tonaufnahmen und Videos zur österreichischen Kultur- und Zeitgeschichte.

SRA

„Das SR-Archiv ist die Nationaldiscothek der österreichischen Musik! big´n´best Austrian Music Archive, if it´s not in here it didn´t exist.“ SRA wurde 1993 gegründet und stellt Informationen über österreichische Popularmusik öffentlich und kostenfrei zur Verfügung.

Zur SRA-Präsentation …

dorf tv.

Seit 22. Juni 2011 sendet dorf tv via DVB-T im Zentralraum Oberösterreichs als nicht kommerzieller regionaler Sender und bereichert die Medienlandschaft mit einem innovativen TV-Angebot, bei dem die OberösterreicherInnen selbst Regie führen.Das Sendungsarchiv von dorf tv. beinhaltet Clips, Videos und Talks zum Nachsehen und Wiedersehen.
Zur dorf tv.-Präsentation …

Literadio

literadio gibt dem literarischen Schaffen jene Plattform, die aufmerksames Zuhören möglich macht. literadio archiviert Lesungen sowie AutorInnengespräche, Verlagsgespräche und Hintergrunddiskussionen der Gegenwartsliteratur. Durch internationale Partnerschaften gibt es auch Literatur in unterschiedlichen Sprachen im literadio Hörarchiv.

 

Offene Archive fordern!

In Form eines Workshops wurde an einer Konferenzerklärung gearbeitet, welche die politischen Forderungen unterschiedlicher Archivbetreiber bündelt. Diese Erklärung, die neben den Veranstaltern auch von der österr. Mediathek und Vertreter/innen Freier Radios aus Deutschland formuliert wurde, soll in weiterer Folge auf österreichischer und europäischer Ebene zu einem Positionspapier ausgearbeitet werden:

 

„Offene nichtkommerzielle digitale Rundfunk- und Medienarchive können einen wesentlichen Beitrag zur Meinungs-, Informations- und Wissensfreiheit leisten. Der freie und zeitgemäße Zugang zum kulturellen Erbe der durch die öffentliche Hand geförderten Inhalte muss ermöglicht werden. Um dafür den Aufwand für die Rechteverwaltung möglichst gering zu halten und Rechtssicherheit zu schaffen, fordern die offenen Archive, Lösungsmodelle umzusetzen: kurzfristig durch kollektive Lizenzvergütungsverträge, mittelfristig durch eine gesetzliche Schrankenregelung. Zusätzlich wird eine massive Verkürzung der Schutzfristdauer und eine Lockerung der Regelungen für verwaiste Werke gefordert. Der gesellschaftliche Wert der offenen nichtkommerziellen Medien- und Rundfunkarchive muss sich in angemessenen Finanzierungsmodellen der öffentlichen Hand widerspiegeln. Von den Verwertungsgesellschaften erwarten sich die offenen Archive Verhandlungsbereitschaft, mehr Transparenz und Verteilungsgerechtigkeit.“


Future Archives

Wie sehen offene und lebendige Archive in 10 Jahren, wie in 20 Jahren aus? Was müssen sie auf technischer und organisatorischer Ebene leisten können? Der Workshop erarbeitet Ansätze und Strategien, zur Weiterentwicklung  digitaler audiovisueller Archive im Netz und soll ein längerfristiges länderübergreifendes Pilotprojekt konzipieren. Leitung: Ingo Leindecker (CBA), Thomas Diesenreiter (CBA), Robert Christiansen (Radio Corax)

Zum kollaborativen Protokoll auf PiratePad …

Presse

Presseaussendungen, Downloads und Kontakt

PA 3: „ARCHIVIA: Offene Archive fordern Urheberrechtsreform und freien Zugang zu Information“ – 5.9.2012
„Die Konferenz ARCHIVIA beleuchtete im Rahmen der Ars Electronica Probleme der Archivierung und Veröffentlichung von Medien- und Rundfunkinhalten im Internet. Die Veranstalter vom Verband Freier Radios Österreich (VFRÖ) und Radio FRO ziehen eine zufriedene Bilanz:“ (…)

PA 2: „Konferenz zur Bedeutung offener Archive“ – 13.8.2012
„Welche Funktion haben offene digitale Archive in der Wissensgesellschaft? Dieser Frage gehen im Rahmen der Konferenz ARCHIVIA am 31.8. und 1.9. in Linz ExpertInnen aus den Bereichen Ökonomie, Medien- und Rechtswissenschaft und VertreterInnen aus Zivilgesellschaft, Politik und von Archivprojekten nach.“ (…)

 

Zum Download des ARCHIVIA-Claims auf das Bild klicken:

 

PA 1: „Diskussion über freien Zugang zu digitalen Archiven“ – 9.7.2012
„An Lösungsansätzen, das Urheberrecht an die Anforderungen des Internets anzupassen, arbeiten die OrganisatorInnen der Konferenz ARCHIVIA, die am 31. August und 1. September im Linzer Wissensturm stattfindet.“ (…)

 

Ansprechpartner: Thomas Kreiseder
Mail: office@archivia.at
Tel: 0676-7108192
www.archivia.at

 

Organisation

Wissenschaftliche Konzeption
Alexander Baratsits, Paul Stepan und Margarita Köhl

Inhaltliche Konzeption
Ingo Leindecker, Thomas Diesenreiter

Projektleitung
Robert Suchar, Thomas Kreiseder

Mitarbeit
Gemma Plans Garcia, Andreas Wahl

Grafik & Web
C.LOUD Pro

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Projektträger
Radio FRO 105,0 MHz, Verband Freier Radios Österreich

Impressum

Kontakt

 

Verband Freier Radios Österreich (VFRÖ)
Robert Suchar / Thomas Kreiseder (Projektleitung Archivia)
Gumpendorfer Straße 15/13
A-1060 Wien
Tel.: + 43 1 967 21 71
office@archivia.at
www.archivia.at

 

Hashtag: #archivia12
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Impressum

 

Verband Freier Radios Österreich
Geschäftsführer: Robert Suchar
Gumpendorfer Straße 15/13
A-1060 Wien
Tel.: +43 1 967 21 71
Mobil:+ 43 (0)680 236 8889
E-Mail: office@freie-radios.at
ZVR: 862030947